Die Geschichte des Lagers

1966 – 1984

Pfarrer Ferdinand Binot hatte 1966 die Idee, eine mehrtägige Freizeitveranstaltung für Jugendliche durchzuführen. Aus dieser Idee wurde bald darauf der konkrete Plan zu einem Zeltlager geboren -die Geburtsstunde des heutigen Kinder- und Jugendzeltlagers der Pfarrgemeinde St. Stephan in Griesheim.

Damals wurde das Lager noch in Mädchen- und Jungenlager getrennt durchgeführt. So fand das 1. Bubenzeltlager vom 18.-27.07.1966 mit 36 Teilnehmern (Betreuer und Küchenpersonal eingeschlossen), das 1. Mädchenzeltlager vom 27.07.-05.08.1966 mit 51 Teilnehmern statt.

Erstmals standen die Griesheimer Zelte im Schwarzwald , auf der Hahnbrunnwiese in Zwickgabel.

 Die Begeisterung für die Zeltfreizeit, die der damalige Gemeindepfarrer Binot für sein Projekt entgegengebracht bekam, bestätigte ihn. Er scheute weder Kosten noch Mühen, um schöne Zeltplätze ausfindig zu machen. Das Lager wurde zu einer jährlichen Veranstaltung.
1984 standen die Zelte in Fischbach bei Dahn. Dieses letzte Lager von Pfarrer Ferdinand Binot, der im selben Jahr unerwartet verstarb, fand auf einem der schönsten Plätze statt, den wir mit ihm besuchen konnten.

 

1985-2002

Nach dem unerwarteten Tod von Pfarrer Ferdinand Binot stand das Lager vor dem Aus. Der damals 30-jährige Anton Schultz übernahm nahtlos das Projekt Zeltlager und wagte somit den Sprung ins kalte Wasser.

Unterstützend stand ihm seit 1985 Manfred Ganß zur Seite. Es wurde unzählige Stunden lang besprochen, geplant, gearbeitet.

Anton Schultz, der seit dem 1. Lager als Teilnehmer mitgefahren ist, war zumindest mit den groben Abläufen vertraut. Schnell war klar, dass es vieler Neuanschaffungen und einiger Reparaturen bedurfte. Um die Finanzierung sicherzustellen wurde ein jährliches Straßenfest organisiert, das das nötige Kapital für den Erhalt und Ausbau der Freizeit mit einbrachte.

Schnell arbeitete sich Anton Schultz in die Materie ein und verwand ebenso wie sein Vorgänger viel Herzblut und Idealismus darauf, das Lager am Leben zu erhalten. Den eigentlichen Lagerablauf ließ er hierbei nahezu unberührt. Allerdings wurde die Teilnehmerstärke über die Jahre hinweg erhöht und mündete zum Ende der Ära Anton Schultz in 80 Teilnehmer.

Gesundheitlich angeschlagen traf er dann 1996 die Entscheidung, einen 2. Lagerleiter zur Unterstützung an seine Seite zu nehmen. Herr Boris Wenz, zu diesem Zeitpunkt bereits Betreuer im Team, wurde somit 2. Lagerleiter. Dieses Amt legte Herr Wenz im Sommer 2001 nieder.

Auch Anton Schultz dachte bereits über das Aufhören nach und band daher den künftigen Lagerleiter, seinen Sohn Manuel, bereits zunehmend in die Planungsarbeiten und die Verantwortung mit ein.

2002-heute

2002 feierte Anton Schultz seinen Abschied als Lagerleiter. Wie sollte es auch anders sein, als dass diese Feier natürlich auf dem Zeltplatz inmitten des Lagers stattfand.

Der damalige Gemeindepfarrer Heckmann war ebenso wie viele ehemalige Betreuer und Betreuerinnen und weitere Weggefährten angereist, um den doch sehr emotionalen Abschied mit ihm zu begehen. Neben dankbaren Worten und einem dicken Ordner mit vielen Bildern aus vielen Lagerjahren wurde ein recht gemütliches Abschiedsfest gefeiert, zu dem auch die Lagerkinder mit einem kleinen Lied beitrugen.

Wie heißt es so schön: einer geht – einer kommt. Im Zuge der Verabschiedung gab Anton Schultz die Lagerleitung an seinen Sohn Manuel ab.

Dieser übernahm das Lager 2003 gemeinsam mit seinem 2. Lagerleiter, Herrn Jochen Krüger, der sich 2010 aus dem Team herauslöste und seinen Abschied feierte.

Manuel Schultz stand zunächst vor der Aufgabe, ein neues Team zu formieren. Mit dem Abschied seines Vaters hatten auch die Betreuer/innen des “alten“ Teams zum großen Teil ihren Hut genommen.

Das Team verjüngte sich, hatte neue Ideen und brach alte Strukturen auf. Die Angebote werden immer vielfältiger, spontaner und flexibler – einfach dem Zeitgeist entsprechender. So gibt es workshops in Kleingruppen, eine 24-h-Wanderung wurde wieder zum Leben erweckt, die Bastelthemen entstaubt,
die Liedersammlung ein wenig modernisiert.

Natürlich wurde im Zuge von Neuerungen und tollen Ideen auch festgestellt, dass nicht alles ALTE schlecht war. Es gab auch durchaus die Erkenntnis, dass man das ein oder andere beim alten belassen sollte. Einige Abläufe haben sich einfach von Anfang an bewährt. Auch dieses Team steht natürlich immer wieder vor finanziellen Herausforderungen. Gerade Ersatzbeschaffungen von Zelten oder aber aufwändigere Reparaturen verursachen Kosten, die über den relativ günstigen Teilnahmebeitrag nicht zu decken sind.

So nimmt das Team in den letzen Jahren am Griesheimer Weihnachtsmarkt teil und betreibt einen Getränke- und Essensstand. Die Einnahmen fließen natürlich in vollem Umfang in den Erhalt und die Erweiterung des Lagermaterials.

Das Lager selbst hat sich aufgrund der großen Nachfrage auf eine Teilnehmerzahl von 100 Personen vergrößert. Eine weitere Erhöhung der Teilnehmerzahl ist allerdings ausgeschlossen, da man in dieser Größe das Limit an Material und auch personeller Kraft erreicht hat.

Das nun über Jahre gewachsene Team startet mit viel Spaß und guter Laune in ein jedes Lager, dass auf einem gemeinsamen Planungswochenende den letzten Feinschliff bekommt.
Wir freuen uns auf das nächste Lager!